Hey Leute – hier spreche ich, Bailey 😉
Und zwar geht es heute um ein nicht so erfreuliches Thema. Als meine Mama vor Kurzem einen kleinen Knoten an meinem Hinterbein entdeckte, ging sie gleich mit mir zum Tierarzt. Der Arzt tastete mich ab und es kam heraus, dass es sich vermutlich um einen Tumor handelt – einen Mamma-Tumor 😥
Sofort machte Mami einen Termin für meine Operation aus, wo dieser entfernt werden sollte.
Operation – Vorbereitung
Bereits einen Tag zuvor bereitete Mama alles für die anstehende OP vor.
Sie kaufte mir leckeren Babybrei, da ich nach der Narkose ja noch etwas verwirrt sein werde und ich deswegen laut Mami nichts Festes essen darf. Naja, kein Problem für mich, denn ich finde den Brei wirklich lecker!
Ebenfalls bereitete sie meinen Quarantänekäfig vor, in dem ich nach der Operation kurzzeitig wohnen muss. Damit ich mich darin nicht ganz so unwohl fühle, durften wir ihn an diesem Tag sogar alle zusammen schon einmal beschnuppern und ihn in unserem Auslauf erkunden.
Mama dachte sich, sie verbindet das Gehege gleich mal mit etwas Positivem, weshalb uns darin lecker Brei zur Verfügung stand. Durch mein Rudel hat der Käfig auf jeden Fall etwas angenehmer nach uns gerochen und war nicht ganz so furchteinflößend für mich.
Die Tumor Operation
Bei meiner Operation am nächsten Tag ging eigentlich alles recht schnell. Mama brachte mich um 9:30 Uhr hin und schon zwei Stunden später war sie wieder da, um mich abzuholen.
Ich war sehr aufgeregt und es war total seltsam ohne meine Schwestern unterwegs zu sein. Doch bei diesem Tierarztbesuch konnten sie ja leider nicht mit, wie ich es eigentlich gewohnt war.
Mama dunkelte die Transportbox mit einem Tuch etwas ab und legte mir auch einen Kuschelsack hinein, in dem ich mich richtig schön verkriechen konnte. Auch ein paar Gurkenscheiben legte sie für mich in die Box, damit ich auch nach der Narkose Flüssigkeit zu mir nehmen kann.
Als ich von der Narkose aufwachte, war ich total desorientiert und verwirrt, doch durch den Snugglesafe unter meiner Transportbox und meinem Kuschelsack war mir schön warm. Als ich kurze Zeit später schon wieder Mamis Stimme hörte, versuchte ich aufzustehen, doch Bewegungen fielen mir sehr schwer und ich kippte ständig zur Seite. Nachdem meine Mama mich begrüßt hatte, unterhielt sie sich noch eine Weile mit meinem Arzt, der ihr erzählte, dass sie den ganzen Tumor entfernen konnten. Mama freute sich sehr über diese Nachrichten und besprach dann noch Sachen über die Nachsorge und einen Termin zum Fäden ziehen etc.
Meinen Tumor durfte sie sogar mit nach Hause nehmen!
Die Nachsorge
Zuhause angekommen war ich immer noch sehr wackelig auf den Beinen…
Mama hebte mich in mein separates Gehege, das genau neben dem Käfig meines Rudels stand. So konnten wir uns immer noch gut riechen. In der ersten Zeit fiel ich noch beim Laufen um und war total aufgedreht und unruhig. Mama fütterte mich mit Brei vom Löffel, doch auch das Kauen viel mir zunächst schwer, weshalb ich sehr lange brauchte.
Nach etwa 3 Stunden ging es schon viel besser, ich hatte mehr Orientierung und konnte besser laufen. Ich konnte mein Futter auch schon wieder selbst in den Pfoten festhalten. Dann gab es für mich noch etwas zerquetschte Banane und Gurken.
Fäden nach Operation gezogen!
Ja okay…ich gebe zu, dass ich nicht ganz so nett war. Obwohl Mama mich viel überwacht hat, habe ich mir heimlich die Fäden gezogen und meine Wunde wieder komplett geöffnet. Mami fand das gar nicht lustig!
Deshalb musste ich gleich am nächsten Tag nochmals in Narkose gelegt werden. Meine Wunde wurde durchgespült und neu genäht.
Weil ich mir die Fäden nicht noch ein zweites mal ziehen durfte, bastelte Mama viele Sachen, die meine Wunde verdecken sollten. Unter anderem Halskrausen, Rattenbikinis, Hosen und Anzüge aus Socken. Diese wurden zunächst immer an einer Plüschratte ausgetestet 😆
Wie man sieht, hat das Plüschtier nicht die selben Proportionen wie ich, zum Austesten war sie aber wohl nicht schlecht. Zur Unterstützung kam Mamis Mama dazu und half beim Basteln und bei meiner „Anprobe“.
Obwohl sie sich so viel Mühe gegeben hatten, habe ich mich richtig gewehrt. Ich habe mich gewunden, getreten und habe versucht wegzurennen. Auch, wenn sie es mit Mühe geschafft haben, mir eins dieser Teile anzulegen, bin ich in weniger als 1 Minute wieder herausgeschlüpft.
Nach ein paar Stunden hat sie dann auch endlich mal aufgegeben. Sie hat mich dann genau beobachtet und sobald ich an den Nähten herum spielen wollte, hat sie mich davon abgehalten 🙄
Die Wunderlösung – oder auch nicht?
Mama hat dann nochmal beim Tierarzt angerufen und wir sind nochmals in die Praxis gefahren.
Dort trug der Arzt einen Kleber über meiner Naht auf, der die Wunde zusammen hält – auch, wenn ich die Fäden mal wieder heraus ziehe. Da sich der Kleber durch meinen Speichel allerdings nach einer Weile auflöst, muss ich jeden Tag zur Kontrolle zum Arzt fahren und den Kleber neu auftragen lassen…
Ich habe echt keine Lust mehr auf Tierarzt aber zumindest lässt mich Mama jetzt in Ruhe an den Nähten knabbern 😉
Man kann auch nicht behaupten, dass ich beim Auftragen des Klebers schön still halte. Beim letzten mal wurde ich wütend und habe sogar gekratzt und eine Helferin gebissen. Letztendlich mussten sie mich dann zu viert festhalten
Am nächsten Tag stellte sich dann heraus, dass der Klebstoff doch keine so perfekte Lösung war…
Denn ich habe es wieder geschafft, einen Teil der Wunde aufzureißen
Die offene Stelle wurde dann mit Antibiotika versorgt und geklammert. Diese scheinen eine gute Alternative zu Fäden zu sein, denn diese habe ich bisher nicht gezogen 😉
Andererseits habe ich die restlichen Fäden noch herausgezogen, doch durch den Kleber und die Tackerklammern hält die Wunde dennoch zusammen. Mama hofft einfach, dass dies auch so bleibt.
Insgesamt erhole ich mich aber gut. Meine Verdauung funktioniert super, ich kann festes Futter essen und bekomme auch regelmäßig Besuch von meinen Schwestern. Mittlerweile ist die Wunde gut verheilt und ich durfte nach einem gemeinsamen Auslauf mit meinem Rudel wieder zu ihnen umziehen.
Zum Abschied will Mami noch, dass ich euch darauf hinweise, dass nicht jede OP so kompliziert laufen muss wie in meinem Fall. Ich bin eben sehr anstrengend, doch es gibt auch viele Ratten bei denen die Nachsorge gar kein Problem ist und die gar nicht versuchen ihre Nähte zu entfernen. Ich bin da wohl ein Extremfall 😀