Häufig werden der Ratte bei Krankheit Medikamente vom Tierarzt verschrieben, die man ihnen zuhause regelmäßig verabreichen muss. Was es bei der Medikamentengabe zu beachten gibt, erfährst Du hier.
Angaben des Tierarztes befolgen
Grundsätzlich gilt, man sollte sich bei Verschreibung eines Medikamentes stets beim Tierarzt darüber informieren und mögliche Fragen klären.
Folgende Fragen sollten beim Tierarzt abgeklärt werden:
- Wie muss das Medikament eingeführt werden?
- Welche Dosis (abgestimmt auf Gewicht, Größe und Alter des Tieres) muss verabreicht werden?
- Wie oft und zu welcher Zeit sollte die Medikamentengabe stattfinden?
- Über welchen Zeitraum muss das Antibiotikum verabreicht werden?
- Müssen andere Rudelmitglieder auch das Medikament bekommen? (Wenn es sich um eine ansteckende Krankheit handelt)
- Womit darf das Medikament gemischt werden?
- Wann sollte eine Besserung auftreten?
- Was, wenn sich keine Verbesserung zeigt?
Keine Selbstmedikation!
Man sollte den Ratten nie auf eigenem Wege irgendwelche Medikamente verabreichen, von denen man vermutet, dass sie auf „gut Glück“ die Beschwerden lindern werden. Auch hinter kleinen Krankheitsanzeichen können sich schwerwiegende Krankheiten verbergen. Tierbesitzer deuten die Krankheitssymptome der eigenen Vierbeiner häufig falsch und verabreichen ihnen leichtsinnig Medikamente, die sie noch zu hause haben. Auch wenn dieses Handeln gut gemeint ist, sollte man hierbei immer den Profi ran lassen! Nur, weil die jetzigen Symptome auf eine bereits bekannte Krankheit schließen und die Medis beim letzten mal „ja auch geholfen haben“, heißt das lange nicht, dass es sich abermals genau um diese Krankheit handelt und die Medikamente anschlagen.
Ebenfalls ist es bei der Medikamentengabe extrem wichtig der Ratte die richtige Dosis zu verabreichen. Diese muss auf das Gewicht, das Alter und die Größe der entsprechenden Tierart abgestimmt und ausgerechnet werden. Bei der Gabe eines für das Tier bisher unbekannten Medikamentes besteht ebenfalls die Gefahr, dass dieses allergisch darauf reagieren könnte.
Auch Arzneimittel, die gegen menschliche Beschwerden helfen, sollten niemals für Tiere eingesetzt werden! Sie können teilweise sogar tödlich auf diese wirken und fügen dem Tier nur noch mehr Schmerzen zu. Falsch eingesetzte Medikamente jeglicher Art verursachen also mehr Schaden, als zu helfen!
Falls die Ratte also Krankheitsanzeichen hat, sollte man zunächst zum Tierarzt gehen und die Ursachen hierfür abklären lassen. Der Tierarzt eures Vertrauens kann eine Diagnose stellen und die benötigten Arzneimittel mit allen erforderlichen Informationen liefern.
Medikamente untermischen
Obwohl die Medikamente helfen, haben sie häufig einen unappettitlichen Beigeschmack. Ich glaube, das kennen wir alle 😉 Auch unseren Ratten schmeckt es häufig nicht, weshalb sie sich weigern die Arzneimittel zu sich zu nehmen. Um die Nasen zu überlisten, kann das Medikament in Futter untergemischt werden. Allerdings ist Vorsicht geboten! Denn hierfür muss man wissen, mit welchem Futter die Medikamente verträglich sind. Daher ist es häufig auch sinnvoll, die Ratten von Anfang an auf eine „medikamentengeeignete“ Leckerei einzustimmen. Für den besonderen Anreiz sollte man dieses nur sehr selten geben, damit es etwas ganz „Besonderes“ bleibt, worauf sich die Nasen gleich stürzen.
Die Medikamente können beispielsweise in Gemüsebrei oder Babygläschen untergemischt werden. Ebenfalls lassen sie sich mit Pasten, wie Malzpaste vermischen. Viele Antibiotika verlieren allerdings ihre Wirkung, wenn diese mit falschen Produkten gemischt werden. So dürfen einige Arzneimittel nicht mit Produkten mit einem zu hohen Kalzium- und Magnesiumanteil verabreicht werden. Hierzu zählen beispielsweise Milchprodukten sowie auch einige Kräuter (z.B. Löwenzahn). Daher sollte mit dem Tierarzt abgeklärt werden, mit welchen Produkten das Medikament zusammen gegeben werden darf.
Produkte zum Untermischen:
Direkt ins Maul einflößen
Natürlich ist es auch möglich, das Mittel direkt ins Maul des Tieres einzuflößen. Hierbei muss man das Tier mit einer Hand gut festhalten und den Kopf fixieren. Dann führt man das Medikament mit der Spritze direkt ins Maul der Ratte ein. Allerdings sorgt diese Methode auch für sehr viel Stress bei der Ratte. Daher ist es empfehlenswert die Medizin einfach unterzumischen und es von einem Löffel abschlecken zu lassen.
Medizin ins Futter oder ins Trinkwasser untermischen?
Manche Tierärzte empfehlen das Medikament einfach ins tägliche Futter oder ins Trinkwasser unterzumischen. Auf diesem Weg nehmen auch Ratten, die die Medikamentengabe verweigern, automatisch die benötigte Medizin ein. Falls dem gesamten Rudel ein pflanzliches Medikament für zum Beispiel der Stärkung des Immunsystems verabreicht wird, ist dies eine Option.
Bei einer strengen Gabe eines Antibiotikums würde ich von dieser Medikamentengabe allerdings dringend abraten! Bei diesem Vorgehen bekommen schließlich alle Rudelmitglieder automatisch etwas vom Medikament ab und man weiß nie, wie viel das erkrankte Tier schließlich zu sich genommen hat. Daher ist die Verabreichung einer genauen Dosis nicht möglich. Weiterhin wird das Medikament so über den ganzen Tag verteilt aufgenommen und wird nie zur selben Uhrzeit verzehrt. Die täglich zeitgleiche Einnahme ist aber bei vielen Arzneimitteln sehr wichtig.
Das Medikament wirkt nicht, was tun?
Manchmal kommt es vor, dass ein Medikament nicht anschlägt und keine Besserung eintritt. In diesem Falle sollte erneut der Tierarzt kontaktiert werden, damit dieser ein anderes Medikament verschreiben kann.
Um feststellen zu können, ob das Antibiotika wirklich anschlägt, ist es aber extrem wichtig die Medikamentengabe regelmäßig und nach Angaben des Tierarztes durchzuführen (siehe weiter oben). Wenn ein Arzneimittel beispielsweise nicht lange genug oder mit zu großem Zeitunterschied verabreicht wird, kann das Medikament nicht richtig anschlagen.
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